top of page

Ecuador - Alte Erinnerungen und neue Erkenntnisse

  • steffihochgraef
  • 27. Jan. 2022
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 16. Aug. 2022

Als wir uns damals für Bolivien entschieden hatten, planten wir bereits in diesem Zuge eine Reise nach Ecuador, Jaros Geburtsland, wo wir von 2011 bis 2014 gelebt haben.


Nach einem ziemlich umständlichen, aber wenig anstrengenden Flug über Santa Cruz nach Panama erreichten wir abends Quito. Nach einer langwierigen Übergabe des Mietautos erreichten wir unsere Unterkunft in der Casa Magnolia in Cumbaya, im Tal von Quito. Bei Carola, einer Bekannten aus der Deutschen Schule Quito, hatten wir ein wunderschönes Häuschen inmitten eines schönen Gartens, fernab vom Stadttrubel.

Den darauf folgenden Tag machten wir uns auf den Weg unsere alte Wohngegend zu besuchen und wurden schwer enttäuscht, denn das Haus, in dem wir gewohnt haben, konnten wir nicht mehr sehen, da es durch eine hohe Betonmauer sowie einem Metalltor verdeckt war. Schnell wurde uns bewusst, dass es in einem Land wie Ecuador und besonders in den Städten, einfach zu große Veränderungen gibt und nichts mehr wirklich so ist, wie man es vor Jahren in Erinnerung hatte. Und es ist auch nochmal eine ganz andere Sache, wenn man als Tourist im Land unterwegs ist, und das waren wir ja nun, Touristen. Also versuchten wir von da an, einfach alles so zu nehmen, wie es ist und wenn es dann doch ein paar schöne Erinnerungen gibt, dann ist das umso besser. Wettertechnisch hatten wir anderes erwartet, denn es gab unglaublich viel Regen. Das kannten wir von früher nicht so aber auch in Ecuador, nach 7 Jahren, ist der Klimawandel deutlich spürbar. Am abend kam auch schon Familie Lammers (eine Familie aus unserer DHL-Kohorte aus La Paz) in Quito an. Sie wohnten auch im Casa Magnolia und reisten nach zwei Nächten bereits weiter.


Da Janne (von Familie Lammers) ihren 17. Geburtstag am 9.12. hatte, verbrachten wir den Tag mit Lammers zusammen und wir hatten großes Glück, denn das Wetter war wirklich sehr gut und somit stand einem Besuch der Altstadt und dem Viertel Mariscal nichts im Wege.

Als erstes besuchten wir die Basilika in der historischen Altstadt Quitos und zum ersten mal stiegen wir auch auf die Türme und hatten eine wunderschöne Sicht auf die Stadt. Da es auch in Quito regelmäßig zu politischen Protesten kommt, war es gerade an diesem Tag auch der Fall, sodass wir den Hauptplatz mit den Regierungsgebäuden nicht anschauen konnten. Mit dem Taxi fuhren wir dann alle in die Mariscal, das ist ein bei Touristen sehr beliebtes Viertel, wo sich auch der Artesanal Markt befindet, der zum Souveniershoppen einlädt.

Den darauf folgenden Tag, den 10.12., fuhren wir zum Cotopaxi, von dem wir leider nichts bzw. nur einen ganz kleinen Teil sehen konnten, aber immerhin regnete es nicht und wir spazierten ein bisschen um die Lagune.

So wollten wir ihn sehen...
...und so haben wir ihn gesehen

Am nächsten Tag fuhren wir in die Schlucht beim Rio Chiche, das war ein nahe gelegener Ort um einen schönen Spaziergang zu machen, was wir regelmäßig gemacht haben, als wir dort gewohnt haben. Jaro ist sehr begeistert über das viele Grün hier und findet es viiiel besser als La Paz :-)

Wenn man sich schon so dicht auf dem Äquator befindet, darf natürlich auch ein Besuch des Mitad del Mundo Monuments und Museums nicht fehlen. Wir waren ja schon öfters dort, aber die Kinder haben ja keine Erinnerung mehr an die Zeit. Auch hier hat sich vieles verändert und es war sehr schön zu sehen, wie sich das Gelände verändert hat und dem Besucher viele Informationen und Anschaulichkeiten bietet.

Besonders toll fanden die Kinder dann den Besuch des Museums, wo sich der richtige Äquator befindet, denn bei dem Gebäude ist es nicht ganz korrekt gemessen worden. Das kleine Freilichtmuseum bietet eine interessante Führung und am Ende macht man viele Experimente auf dem Äquator, die die Kinder total spannend fanden.

Am 14.12. war es dann soweit, Nancy (Brians Schwester) kam zu uns, um mit uns die Zeit in Ecuador sowie auf Galapagos zu verbringen und dann mit uns noch in La Paz zu sein.

Am 15.12. ging es auch schon los nach Mindo, das ca. 2h Autofahrt entfernt von Quito ist. Hier fuhren wir mit den Lammers und Dawsons hin, die aus unterschiedlichen Richtungen anreisten.


Mindo liegt westlich von Quito und ist ein Wolken- und Nebelwaldgebiet mit feuchtem warmen Klima. Auch hier hat sich das Wetter stark verändert. Gab es früher ab und an kurze dolle Regenschauer, so ist es nun manchmal fast den ganzen Tag nieselig, was den Aufenthalt nicht unbedingt angenehm macht. Aber dennoch fanden die Kinder es hier toll und besonders den Besuch des Mariposarios, einem Schmetterlingshaus, fanden sie sehr beeindruckend. So viele schöne Schmetterlinge, die auch noch auf ihre Hand kamen, haben sie noch nie gesehen. Und auch sonst gibt es in Mindo unglaublch viel Vogelarten, u.a. sehr viele Kolibris zu sehen. Der Ort lädt daher Fotofreunden wie mich sehr dazu ein, sich einfach irgendwo hinzusetzen und schöne Aufnahmen zu machen.

Vom Ei bis zum Schmetterling

Ein weiter Punkt unseres Besuchs in Mindo war eine Kaffeetour, die Brian und ich zusammen mit den Lammers machten, während Nancy und die Kinder eine Kakaotour gemacht haben. Wir lernten viel über die Entstehung von Kaffe und haben selber die getrockneten Bohnen geschält, geröstet und gemahlen und am Ende den Kaffee getrunken.

Von der Frucht bis zum gemahlenen Kaffee

Am 17.12. fuhren wir dann mit allen Familien Richtung Otavalo mit einem Stopp an einem weiteren Äquatorpunkt in der Nähe von Cayambe. Nach einer kleinen Führung und lustigen Fotoshootings erreichten wir Otavalo. Wir hatten alle unterschiedliche Unterkünfte und unsere befand sich direkt am Plaza de los Ponchos, also direkt am Markt im Zentrum der Stadt.

Otavalo liegt auf 2.500 m Höhe und ist ein beliebtes Touristenziel, besonders wegen seines Marktes, der am Wochenende riesig groß ist. Hier gibt es neben Kunsthandwerk, Kleidung und Souveniers, die wir alle am Samstag ausgiebig shoppten.


In der Nähe von Otavalo gibt es einiges zu sehen, so fuhren wir am selben Tag noch zum Peguche Wasserfall, auch ein Ort, den wir noch in guter Erinnerung hatten. Und die Kinder hatten ordentlich Auslauf. Abends fanden wir ein tolles Restaurant, wo die Kinder sich draußen ordentlich austoben konnten.

Am Sonntag fuhren wir dann alle zur Cuicocha Lagune. Dieser Kratersee hat einen Durchmesser von ca. 3 km und ist vulkanisch aktiv, was man besonders bei einer Fahrt mit dem Boot darauf gut sehen kann, da es richtig brodelt an einigen Stellen. Wir haben diese Bootsfahrt jedoch nicht nochmal gemacht sondern wollten ein bisschen um die Lagune wandern, Da das Wetter wieder sehr unbeständig war, konnten wir nicht allzuweit laufen, da es anfing zu regnen. Dennoch hatten wir anfangs einen wunderschönen Blick auf die Lagune, die dann plötzlich im Nebel verschwandt.

Von der Lagune aus ging es dann weiter nach Cotacachi. Wenn man auf der Suche nach guten Ledersachen (Jacken, Gütel, Schuhe oder Taschen) ist, ist man hier genau richtig. Denn hier gibt es unglaublich viele Läden, die diese anbieten. Wir verteilten uns alle über die Stadt und fast jeder fuhr mit einer Sache aus Leder wieder weg.


Der 20.12. war dann wieder Abreise und zurück nach Quito. Hier mussten wir alle 15 noch einen PCR Test machen, damit wir dann am 22.12. weiter nach Galapagos fliegen konnten. Es war ganz merkwürdig, dass es kurz vor Weihnachten war. So richtige weihnachtliche Stimmung wollte bei keinem aufkommen. Vielmehr waren wir aufgeregt, was uns in San Cristobal, eine der Galapagosinseln, erwartet. Bevor wir jedoch abreisten, fuhren wir noch einmal ins Zentrum, um mit der Seibahn auf den Hausberg, den Pichincha zu fahren. Natürlich dachten wir, eine schöne Sicht auf die Berge zu haben, aber die dicke Nebelschicht, durch die wir hoch fuhren, ließ nicht viel Hoffung aufkommen. Aber wir haben die Zeit gut genutzt und Dinge entdeckt, die wir vorher noch nicht gesehen haben. So waren Brian und die Kinder eine Runde Reiten und wir entdeckten eine große Schaukel, die direkt über dem Abgrund schwingt. Einen klitze kleinen Moment konnten wir auch die Stadt durch ein kleines Wolkenloch sehen, das war jedoch alles an Sicht für uns. Vom Souvenir Shop aus erreicht man eine gemalte Brücke, sodass es aussieht als schwebe man in den Wolken, wie gut, dass es so bewölkt war ;-)

Weihnachten war in diesem Jahr so weit weg von uns, nur die Deko in den Shopping Malls und in der Casa Magnolia ließen darauf schließen. Und so stiegen wir voller Erwartung und mit einem negativen PCR Test am 22. in den Flieger nach San Cristobal...



 
 
 

Comments


  • Facebook

©2022 Vier in Bolivien. Erstellt mit Wix.com

bottom of page