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Sajama

  • steffihochgraef
  • 3. Nov. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 4. Nov. 2021

An dem langen Wochenende (wegen Brückentag und Allerheiligen) fuhren wir zusammen mit vier weiteren Familien zum Sajama, dem erloschenen Vulkan und höchsten Berg Boliviens mit 6.542 m Höhe. Dieser befindet sich im Sajama-Nationalpark im Westen Boliviens ganz nah an der chilenischen Grenze.

Etwa 5 Stunden Autofahrt lagen vor uns und über eine staubige Piste erreichten wir dann endlich unsere Unterkunft, die Tomarapi Lodge, die sich in dem gleichnamigen Ort befindet, von der aus man einen wunderschönnen Blick direkt auf den Sajama genießen kann. In ca. 4.300 m Höhe ist die Luft dann doch noch etwas dünner und der Körper muss sich wieder daran gewöhnen. Und die ganze Zeit lag ein Geruch von Kurkuma in der Luft, was außer mir nur Jana bestätigen konnte, aber so wusste ich, dass ich es mir nicht einbilde. In Tomaparpi gibt es außer der Unterkunft und ein paar kleinen Lehmhütten eine kleine Hochlandkirche, die sich wunderschön in die Landschaft einfügt. Zudem sieht man auch von hier aus die an der chilenischen Grenze gelegenen Zwillingsvulkane Pomerape und Parinacota mit ihren Schneegipfeln.


Vulkane Pomerape und Parinacota (links)

Nachdem wir das (eher spärliche) Mittagessen zu uns genommen hatten, wollten die Kinder die Zeit einfach in der Nähe der Unterkunft verbringen, sie waren ja auch zu acht, da wird es eh nicht langweilig. Brian blieb bei ihnen, während ein Teil sich zu den warmen Quellen aufmachte und ich mich mit Michael, Anja und Janne zur nahe gelegenen Huayna Khota Lagune aufmachten. Hier hat man neben Flamigos auch einen tollen Blick auf den Sajama sowie umliegende Berge. Wir umrundeten die Lagune und leider, trotz unseres Abstandes und ruhigen Verhaltens, waren die Flamingos sehr scheu, sodass sie immer auf die gegenüberliegende Seite flogen, wenn wir in ihre Nähe kamen.


Abends wird es sehr kalt und wir waren froh, das wir uns mit der großen Gruppe im Essensraum aufhalten konnten. Zum Glück hatte ich Wärmflaschen dabei für die Nacht, aber die Heizung im Zimmer sowie die tonnenschweren Wolldecken waren ausreichend, um nicht zu frieren.


Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück mit allen Familien in Richtung Geysire. Da alles, was man sich in der Gegend anschauen konnte, auf einem Weg lag, bekamen wir unser Mittagessen als Lunchbox mit. Die Landschaft ähnelt sehr der auf unserer Tour zu den Lagunen beim Salzsee. Auf einem großen Feld befinden sich mehrere brodelnde Löcher, in denen man sogar Eier kochen kann, die wir aber leider nicht dabei hatten.

Weiter ging es zu einer Besonderheit auf dem Massiv des Sajama, den Queñuabäumen. Wobei diese Bäume zwar eine beeindruckende Farbe sowie Rinde haben, aber wir sind halt andere Wälder aus Deutschland gewohnt, sodass wir uns hier nicht lange aufhalten wollten und es uns eher zu den Thermalquellen zog.


Um dorthin zu gelangen, mussten wir einen doch recht tiefen Fluss passieren, was uns sonst erspart geblieben ist, denn zu der Zeit war es sehr trocken und die Flüsse hatten kaum Wasser. Bei der Fahrt durch die Lanschaft, kommt man regelmäßig an Absperrungen vorbei, die man auch immer wieder schließen muss, damit die Lamas und Alpacas nicht abhauen.

Dort angekommen zahlt man einen "Eintrittspreis" und kann sich im heißen Wasser entspannen. Das alles vor einer unglaublichen Kulisse. Allerdings wird man nach einer Weile im Wasser ganz schön müde und da die Luft deutlich kälter ist als das Wasser sollt eman sich schnell wieder anziehen nach dem Baden. Die Kinder fanden es großartig und haben es am längsten im Wasser ausgehalten, dann ging es wieder zurück nach Tomarapi, wo sich jeder auf seine Weise entspannt hat.

Montag nach dem Frühstück ging es wieder Richtung La Paz, mit einem kleinen Umweg, nach Curahuara de Carangas, wo sich die älteste Kirche Boliviens befindet, die "Sixtina", die ihren Namen daher hat, dass sie Wandmalereien ähnlich denen der Sixtinischen Kapelle enthält. Die Malereien in der Kirche sind sehr beeindruckend. Leider ist es verboten, Fotos vom Innern der Kirche zu machen. So finden sich im Hauptschiff Malereien vom Himmel und der Hölle und dem Fegefeuer. In einem kleinen Raum, wo sich die Taufschale befindet, sind neben dem Paradies mit Adam und Eva, die Arche und Noah zu sehen sowie, etwas gruselig für die Kinder, die Hinrichtung aller männlicher Kleinkinder, angeordnet durch König Herodes, um den neugeborenen König von Jerusalem zu beseitigen.

Fährt man dann wieder zurück zur Hauptstraße Richtung La Paz passiert man die Chullpa-Ruinen. Dabei handelt es sich um Grabtürme aus der Zeit der Aymara, die aus Adobe-Ziegeln gebaut wurden, die allerdings teilweise schon sehr der Witterung zum Opfer gefallen sind. Diese Gräer wurden für höhergestellte Familien errichtet und in ihnen wurden die Toten dann in Fötusstellung sowie mit Grabbeigaben beerdigt. In einigen konnten wir noch Knochen sehen.

Auf dem Rückweg hatten wir dann wieder eine, für Bolivien ncih tungewöhnliche, Situation. An der Tankstelle, die v.a. zwei Familien dringend benötigten, gab es nachdem wir schon in der Schlange standen, dann plötzlich kein Benzin mehr. Dieses bekamen sie dann glücklicher Weise in einem Kanister von einem Laden gegenüber, sonst hätten sie es sicherlich nicht bis nach hause geschafft. That's Bolivia :-)

 
 
 

2 Comments


Archie Archibald
Archie Archibald
Jan 02, 2022

Was für schöne Landschaften und tolle Bilder!

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Samira Rosenfeld
Samira Rosenfeld
Dec 01, 2021

Die Vogelbilder, sehen aus wie von Heinz Sielmann👍🏽👍🏽👍🏽

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